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Fachartikel aus MECHATRONIK 7-8/2020, S. 6 bis 7

Brose

Flexibler Türöffner

Bei der Entwicklung seines neuen Seitentürantriebs hat der Zulieferer Brose das Feedback der Kunden einfließen lassen. Das Ergebnis ist kompakter, leichter, günstiger – und bietet Endkunden noch mehr Komfort.

Bild: Brose
Das Brose System für angetriebene Seitentüren macht auch den manuellen Betrieb komfortabler und sicherer. Eine integrierte Radarsensorik erkennt Hindernisse und stoppt die Türbewegung vor einer Kollision. (Bild: Brose)

Der komfortable Zugang zum Fahrzeug nimmt für das Mobilitätserlebnis der Zukunft eine Schlüsselrolle ein. In der Vorstellung von Brose erkennt das Auto den Fahrer bereits aus der Entfernung und begrüßt ihn mit Projektionen auf dem Boden oder in den Fensterscheiben. Durch eine Geste signalisiert der Fahrzeugnutzer, dass er einsteigen möchte. Die Türen öffnen sich von selbst, eine Sensorik verhindert dabei Kollisionen. Zum komfortableren Einsteigen fährt das Lenkrad in das Armaturenbrett und die Sitzkontur passt sich an. Dieses futuristisch anmutende Szenario macht das Familienunternehmen schon in der nächsten Fahrzeuggeneration möglich.

Herzstück des Zugangs-Systems ist der elektrische Seitentürantrieb. Das erste Konzept des Produkts hat Brose 2015 vorgestellt. Inzwischen sind die Antriebe in selbstfahrenden Taxis des Fahrdienstvermittlers Uber im Einsatz, die Großserien-Fertigung startet 2021. Bereits 2019 präsentierte der Zulieferer ein alternatives Antriebskonzept, bei dessen Entwicklung die gewandelten Marktanforderungen im Vordergrund standen. Für mehr Einsatzmöglichkeiten sollten Gewicht und Bauraum reduziert werden – und das bei geringeren Kosten.

Dies gelang durch eine entscheidende Änderung bei der manuellen Betätigung der Seitentür: Der Antrieb besitzt nun eine Servofunktion, die den Nutzer aktiv unterstützt. Damit lässt sich die Tür auch in Hang- und Schräglagen ohne große Anstrengung von Hand bewegen. Konstruktive Verbesserungen reduzieren das Gewicht von 1.800 auf 1.200 Gramm. Außerdem ist der Antrieb deutlich kompakter: Die Einbautiefe verringert sich beispielsweise um rund 30 Prozent und der Motor kann in verschiedenen Winkeln angebracht werden. Da sich zusätzlich keine beweglichen Teile in der Tür befinden, ist das Produkt flexibel einsetzbar – etwa in schmalen Einbauräumen oder zusammen mit schräg verbauten Fensterhebern. Maßnahmen zur Akustikoptimierung von Motor und Getriebe sorgen für einen geräusch­armen Betrieb. Durch weniger Bauteile, von denen zudem 90 % einem Baukasten entstammen, steigt die Robustheit und der neue Seitentürantrieb ist deutlich günstiger als die erste Variante.

Beim Funktionsumfang hat der Kunde die Wahl: Immer enthalten sind das automatische Öffnen und Schließen, die Servofunktion sowie ein stufenloser Türfeststeller. Optional bietet Brose den Türantrieb mit integriertem Steuergerät an – per „Plug&Play“ lässt er sich so leicht in bestehende Elektronik-Architekturen einfügen. Außerdem entscheidet der Kunde, ob der Antrieb eine vollwertige Bremse enthalten soll. Alternativ übernimmt der Motor diese Funktion mit, solange Spannung am Produkt anliegt.

Die Flexibilität des neuen Brose Seitentürantriebs zeigt sich bereits bei seinem ersten Einsatz: Ab 2023 wird er in einem großformatigen Elektro-SUV eines nordamerikanischen Fahrzeugherstellers verbaut werden und beim Kofferraumzugang über die seitlich aufschwenkende Hecktür für mehr Komfort sorgen. Im gleichen Jahr geht auch der erste Radarsensor des Zulieferers in Serie. Durch diese Technologie werden Gestenerkennung und Kollisionsschutz deutlich genauer als bisher – und das Zugangserlebnis der Zukunft rückt in greifbare Nähe.

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