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Fachartikel aus MECHATRONIK 12/2016, S. 3

Standpunkt

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist die Lust auf etwas Eigenes: Unternehmen in Deutschland werden das Internet vor allem in Bezug auf industrielle Prozesse und neue Möglichkeiten intelligenter Produktion nutzen. Das zeigt der deutsche Begriff „Industrie 4.0“ recht gut. Es ist eben nicht ein „Internet der Dinge“ oder ein „Internet of Everything“ gemeint. Konkret im Industriellen steckt noch viel Potenzial der Digitalisierung. Hingegen haben amerikanische Unternehmen wie Google, Facebook oder Amazon wohl längst das Geschäft mit Endkunden für sich entschieden.Wir dürfen aber durchaus optimistisch sein. Entwickler in Deutschland verstehen sowohl Hard- und Software-Technologien als auch entscheidende Mechatronik-Applikationen detailliert. Auf diese Ingenieurskunst, die sich in Jahrzehnten par excellence entwickelt hat, können wir in Richtung industrielles Internet aufbauen – und zwar sowohl im Engineering als auch in der Produktion von greifbaren Produkten eines vernetzten Zeitalters. Insofern sollten sich Daten-Know-how und digitale Geschäftsmodelle auf das bewährte Wissen adaptieren lassen.

Das Ganze ist ein spannender Kraftakt. Allein das komplexe Thema Datensicherheit, das stets mitzudenken ist, zeigt: Die Nutzer digitaler Technologien und Services müssen selbstbestimmt und aufgeklärt mit und um Daten agieren können – egal ob privat, auf industrieller Ebene oder in Zwischenebenen. Das klingt banal. Doch die Realität zeigt, dass die meisten von uns recht unbedarft mit ihren Daten umgehen.Der selbstbestimmte Umgang muss zur Frage der Wettbewerbsfähigkeit werden. Vertrauensvolle und verständliche Angebote sind gefragt. Um seitens deutscher Unternehmen unabhängig in diese Richtung denken zu können, muss verstärkt eine eigene und sichere Dateninfrastruktur geschaffen werden. Bleiben Monopole und entsprechende Abhängigkeiten unangefochten, droht der Verlust der Privatsphäre, wenn Daten als Währung im Vordergrund stehen.