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News - Veranstaltungen vom 04/16/2015

Neue Getriebelager

Ferrari fährt mit SKF aufs Treppchen

Aufgrund von Spezialkomponenten und Systemen wurden sowohl das Gewicht der Formel-1-Rennwagen als auch die Reibungsverluste reduziert.

Bild: SKF
Der neue Ferrari F15-T profitiert von robusten, kleinen, leichten und reibungsarmen SKF-Getriebelagern. Das neue Lagerlebensdauer-Berechnungsmodell unterscheidet zwischen Oberflächen- und Ermüdungsschäden. (Bild: SKF)

Mit Sebastian Vettel ist der Scuderia Ferrari zum Auftakt der Saison 2015 der Sprung aufs Treppchen gelungen. Dazu haben auch Gewichtseinsparungen und Leistungssteigerungen sowie neue Getriebelager von SKF beigetragen. Aufgrund von Spezialkomponenten und Systemen wurden sowohl das Fahrzeuggewicht als auch die Reibungsverluste reduziert. Dazu haben SKF und Ferrari Lagersätze entwickelt, die aus einem besonderen Werkzeugstahl bestehen, der nach einer modifizierten Wärmebehandlung eine außergewöhnliche Oberflächenhärte aufweist. Das macht sie beständig gegen Oberflächenermüdung und wappnet sie gegen die extremen Kontaktbelastungen, die in Formel-1-Rennwagen auftreten.

Gewichtsreduktion durch kleine Lager

Durch diese Eigenschaften kann Ferrari kleinere Lager verwenden, ohne Einbußen bei der Leistung oder Zuverlässigkeit befürchten zu müssen. Zugleich ließ sich mit den kleineren Lagersätzen das Getriebegewicht um über 20 Prozent reduzieren. Weil SKF für die Lager außerdem Rollen aus Keramik verwendet und deren innere Geometrie optimiert hat, profitiert die Scuderia nun von einer deutlichen Senkung der Reibungsverluste.

Neben den Lagern setzt Ferrari auch Zustandsüberwachungstechnik von SKF ein. Sie basiert auf der modularen IMx-Plattform, die an die spezifischen Rennsportanforderungen von Ferrari angepasst sind. Dabei wurde die Hardware so modifiziert, dass die riesigen Datenmengen, die bei hohen Drehzahlen schnell anfallen, zuverlässig verarbeitet werden können. Das Zustandsüberwachungssystem wurde an den Motor- und Turbo-Prüfständen der Scuderia Ferrari zusammen mit der Observer-Software installiert. Es schützt die empfindliche Technik und verbessert die Betriebseffizienz.

Neues Berechnungsmodell für Lagerlebensdauer

Bild: Nico Schröder
SKF-CEO Alrik Danielson auf der Hannover Messe: "Bearings are so much fun." (Bild: Nico Schröder)

SKF hat außerdem das „Generalized Bearing Life Model“ entwickelt, um zusätzliche Einflussfaktoren für die Wälzlagerlebensdauer zu berücksichtigen und eine realistischere Bestimmung der Lebensdauer zu ermöglichen. Das neue soll Erstausrüstern und Endanwendern helfen, die tatsächlichen Anwendungsbedingungen genauer in die Wälzlagerauswahl einzubeziehen und dadurch die Lagerlebensdauer zu verlängern. Das wiederum senkt die Betriebskosten. Das „Generalized Bearing Life Model“ ist ein Bestandteil des „EnCompass Field Performance“-Programms.

Das bisher verwendete Lagerlebensdauermodell berücksichtigt hauptsächlich die klassische Werkstoffermüdung in der Tiefe. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt jedoch, dass SKF-Wälzlager nur noch selten infolge solcher Ermüdungsschäden ausfallen. Heute sind Ausfälle meist auf Oberflächenzerrüttung oder Verschleiß aufgrund von Verunreinigung, unzureichender Schmierung oder anderen Betriebsbedingungen zurückzuführen. Das neue Modell berücksichtigt derartige Faktoren. (as)