Artikel (DocID: ME2123163) bearbeiten
Verwaltungsdaten
Angelegt am 06/02/2018 08:20:18 PM von Mechatronik   Letzte Änderung am 06/06/2018 03:36:42 PM von Mechatronik
Aktueller Publikations-Status: aktiv
Dokument-ID ME2123163
Workflow Aktueller Freigabestatus: freigegeben  Aktueller Redakteur: Mechatronik
Neuer Freigabestatus: freigegeben  Neuer Redakteur: Mechatronik
Notizen z. Bearbeitung:
Zeitgesteuerte Publikation Publizieren von 02.06.2018   bis  
Wenn das Feld "bis" leer bleibt, dann wird der Artikel ohne zeitliche Begrenzung veröffentlicht. Achtung: Ein leeres "Ab"-Feld bedeutet, dass der Artikel nicht veröffentlicht wird.
Überarbeitung Überarbeiten ab  
Datum, ab dem der Artikel überarbeitet werden sollte. Achtung: Der Artikel bleibt trotzdem online.
Artikeldaten
Print-Angaben Ausgabe: ME 5/2018 (Folgenummer: 2018-3)      Beginn auf Seite: 20  Ende auf Seite: 21
Online-Zuordnungen Rubrik: Fachartikel Messeführer/Special: [keine Zuordnung] Versteckt: Nein
Hervorhebungen Topthema auf Homepage: Nein Topthema auf Channel-Leitseite: Nein
Auf Homepage halten: Nein Auf Channel-Leitseite halten: Nein
Nie auf Homepage stellen: Nein Nie auf Channel-Leitseite stellen: Nein
Themen-Channel   Automatisierungstechnik.Greifmodule; Automatisierungstechnik.Handhabungstechnik 
Artikelname
Kann zur Identifizierung des Artikels vergeben werden, wenn der Titel nicht eindeutig ist oder lediglich eine Grafik als Titel verwendet wird (z.B. bei Specials). Falls vorhanden wird in den Artikellisten im CMS der Artikelname und nicht der Titel des Artikels angezeigt.
Schlüsselwörter
html-Dateiname
Ein Artikel mit html-Dateiname kann über diesen direkt aufgerufen werden (z.B. http://www.domaene.de/html/name.html). Bitte achten Sie darauf, einen gültigen html-Dateinamen zu vergeben (keine Umlaute, Sonderzeichen oder Leerstellen. Die Erweiterung sollte .html oder .htm lauten. Bitte achten Sie auch darauf, html-Dateinamen nicht doppelt zu vergeben.
Ort und Datum , 06/02/2018 
Dachzeile Schunk
Titel Hand in Hand mit dem Roboter
Anlauf/Vorspann Nach der SVH 5-Fingerhand wurde nun auch der Co-act EGP-C Greifer für die Mensch-Roboter-Kollaboration von der DGUV zertifiziert. Fragen dazu beantwortet Prof. Dr. Markus Glück von Schunk und gibt abschließend einen Ausblick auf den Greifer von morgen.
Teaser
Eine ganz kurze Anreißzeile, um in wenigen Worten auf den Artikel neugierig zu machen. Findet z.B. in Artikellisten in der Seitenspalte Verwendung.
Autoren
Artikel-Text

Weshalb ist Ihnen die Zertifizierung der einzelnen Komponente so wichtig, wenn doch in der Praxis die Anlage als Ganzes für den kollaborativen Betrieb zertifiziert werden muss?

Aktuell setzen sich sehr viele Anwender mit dem Thema MRK auseinander, wobei bislang nur wenige Applikationen im betrieblichen Umfeld realisiert sind. Das Thema ist für alle Beteiligten, sprich für die Hersteller von Robotern, End-of-Arm-Tools und Sensoren, für die Anwender, aber auch für die DGUV vergleichsweise neu. Unsere Erfahrung zeigt, dass der Weg zur Zertifizierung mitunter ziemlich herausfordernd sein kann, vor allem bei den ersten Applikationen ohne Erfahrungswerte. Genau hier setzen wir an: Zum einen begleiten wir Anwender mit dem interdisziplinären Know-how unseres Co-act-Teams, zum anderen minimieren unsere zertifizierten Komponenten den Aufwand bei der Zertifizierung des Gesamtsystems.

Warum ist der Prozess der Zertifizierung so aufwändig?

Damit die DGUV eine komplette Anlage für den MRK-Betrieb zertifiziert, muss sicher nachgewiesen sein, dass der Bediener bei einem Kontakt nicht verletzt wird. Hier greifen die Schutzprinzipien der DIN EN ISO 10218-1/-2 und DIN EN ISO/TS 15066 sowie die Maschinenrichtlinie, die vorschreibt, dass stets die Gefahr für den Menschen zu betrachten und die damit verbundenen Risiken zu bewerten sind. Es gilt also, sehr präzise zu analysieren: Welche Arbeitsräume existieren? Welche Risiken bestehen? Wo müssen Arbeitsräume eingeschränkt werden, um Verletzungen auszuschließen? Das geht nur, indem jede Applikation individuell betrachtet wird. Das braucht einfach Zeit und eine besondere Sorgfalt.

Gibt es Ängste in Bezug auf die Greifer für MRK-Anwendungen?

Bislang haben wir es noch nicht erlebt, dass Greifer für kollaborative Anwendungen größere Ängste bei Anwendern erzeugen. Vielmehr dominieren Neugierde und Begeisterung. Menschen testen intuitiv aus, wann die Sicherheitstechnologien anspringen und wie sich das System verhält.

Wo liegt dann die Herausforderung?

So komplex wie der Mensch, so komplex sind auch die Aspekte der MRK. Anders als bei herkömmlichen Anlagen, genügt es nicht, einfach nur die Norm zu erfüllen. Die Normen fordern zunächst nur, dass weder eine Maschine beschädigt noch ein Bediener ernstlich verletzt werden darf. Das reicht für den täglichen Einsatz jedoch bei weitem nicht aus. Vielmehr gilt es, den Menschen in den Mittelpunkt sämtlicher Überlegungen zu stellen. Der Werker muss dem Roboter vertrauen. Der Greifer muss sich dem Menschen entsprechend anpassen – nicht umgekehrt.

Stößt so ein Greifer dann nicht an die Grenzen der Komplexität?

Komplexe Systeme müssen heutzutage längst nicht mehr kompliziert sein. Nehmen Sie das Smartphone: Kinder gehen vollkommen selbstverständlich mit den eingebauten Technologien um, ohne darüber nachzudenken, wie das Gerät funktioniert. Neue Apps werden einfach intuitiv ausprobiert und im besten Fall ins Standardrepertoire aufgenommen. Genau das ist das Zielbild, das wir mit der Technologiestudie des Co-act JL1 Greifers verfolgen: Er soll trotz oder besser gesagt gerade aufgrund seiner Komplexität im Innern von außen möglichst intuitiv nutzbar sein.

Wie sieht die Sicherheitsaura beim Co-act JL1 Greifer genauer aus?

Die verbaute Sensorik registriert Annäherungen von Menschen und ermöglicht eine situationsabhängige Reaktion, ohne dass Mensch und Roboter sich berühren. Sie ist in drei Zonen aufgeteilt: Jeder Finger für sich sowie das Gehäuse bilden jeweils eine eigene Zone und detektieren unabhängig voneinander Annäherungen des Menschen. Über die in den Greifer integrierte, frei programmierbare Steuerung können die entsprechenden Reaktionen vorverarbeitet und als Signal an die SPS geschickt werden. Die einzelnen Reaktionsmechanismen lassen sich individuell definieren und auf die jeweilige Anwendung abstimmen.

Welche Technologie steckt dahinter?

Technisch nutzen wir mehrere Systeme parallel: Zunächst einmal eine kapazitive Sensorik. Sobald etwas stark Wasserhaltiges in dieses Feld eindringt, wird es detektiert. So ist es möglich, die Annäherung von Bauteilen oder anderen Greifern von der Annäherung von Fingern, Händen oder Armen zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den am Markt etablierten Möglichkeiten zur Arbeitsraumüberwachung, die eher ein weiteres Umfeld abdecken, ermöglicht die kapazitive Sensorik die unmittelbare Detektion eines engen Radius von 20 cm und damit bevor es überhaupt zu einem Kontakt kommt. Eine zweite Ebene bildet die Kraft-Momenten-Sensorik, die im Flansch verbaut ist. Diese registriert, wenn unerwartete Kraftwirkungen auftauchen. Sie dient also dazu, eine effektive Kollision zu bemerken und den Roboter zu stoppen. Außerdem lassen sich Zusatzfunktionen realisieren, beispielsweise können wir ermitteln ob ein Glas voll oder leer ist. Taktile Sensoren schließlich bilden die dritte Ebene: Vergleichbar mit dem menschlichen Tastsinn erfassen diese ortsaufgelöst sowohl einzelne Berührungen als auch großflächige Druckverteilungen. Mithilfe intelligenter Algorithmen können Objekte beim Greifen identifiziert und der Griff reaktiv angepasst werden. Es lässt sich also beim Greifvorgang erkennen, ob der Gegenstand optimal gegriffen wurde oder ob korrigiert werden muss.

Ausblick: Was sollen Greifer wie der Co-act JL1 morgen können?

Konkret stehen zwei Aspekte im Vordergrund: Die Unterstützung des Menschen und das Handling unterschiedlicher Teilevarianten im Wechsel. Mithilfe eigens entwickelter Greifstrategien stimmt der Greifer sein Verhalten in Echtzeit darauf ab, welches Werkstück oder ob womöglich eine menschliche Hand gegriffen wird. Hierfür nutzt der Greifer eine dezentrale Steuerungsarchitektur mit parallel ausgeführten Diagnose- und Sicherheitsfunktionen. Langfristig gehen wir davon aus, dass Greifer ähnlich wie die menschliche Hand selbständig in der Lage sein werden, die Lage und Orientierung der gegriffenen Bauteile in sechs Freiheitsgraden zu manipulieren. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von der Technologie der lnhand-Calibration. Damit werden sich sehr flexible, autonome Greifszenarien realisieren lassen.

Bild für Listen (klein)
  

Das Bild wird in Artikel-Listen (wie z.B. Homepage oder Archiv) angzeigt.
Bild für Listen (groß)
  

Das Bild wird in Artikel-Listen (wie z.B. Homepage oder Archiv) angzeigt, wenn der Artikel hervorgehoben werden soll (kann über die entsprechenden Einstellungen weiter oben in diesem Formular konfiguriert werden). Falls nicht vorhanden, wird das kleine Bild verwendet.


Bildnachweis (wird als ALT-Text verwendet):
Links
Link(s) zu anderen Artikeln
  
 
Link(s) zum Branchenführer
  
Schunk GmbH & Co. KG Spann- und Greiftechnik (ID 262121645-182353)
 
Link(s) zum Terminkalender
  
 
pdf-Download
Verfügbar für Frei für Alle: Ja Frei für registrierte Nutzer: Nein
Frei für Print-Abonnenten: Ja Pay-per-View mit Firstgate: Nein
Pfad zur pdf-Datei \2018\5\MECHATRONIK_5_2018_ME2123163.pdf
Pfad zur herunterladbaren pdf-Datei, ausgehend vom Basisverzeichnis für Downloads zu diesem Objekt (in der Anwendungskonfiguration festgelegt). Also zum Beispiel: \2007\0102\12-13.pdf. Wichtig: Die Angabe muss immer mit einem Backslash (\) beginnen.
Firstgate-Link
Wenn die Datei über Firstgate angeboten werden soll, können Sie hier den Link einkopieren, der vom Firstgate-System generiert wird.