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News - Unternehmen und Märkte vom 07/21/2017

München

Brose strebt weiteres Wachstum an

Die Brose Gruppe investiert in neue Produktionskapazitäten und Entwicklung. Bei der Strategie für China setzt Brose verstärkt auf lokale Hersteller und strebt in den nächsten fünf Jahren bis zu 10 Milliarden Euro Umsatz an.

Bild: Brose
Das Familienunternehmen Brose sieht für die Zukunft weiteres Wachstumspotenzial. Von rechts: Michael Stoschek (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung) und Jürgen Otto (Vorsitzender der Geschäftsführung). (Bild: Brose)

Die Brose Gruppe hat ihr Geschäftsvolumen in den vergangenen zehn Jahren um 150 Prozent auf über 6,1 Milliarden Euro gesteigert. Diesen Erfolgskurs setzt das Familienunternehmen fort, wie der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung Michael Stoschek bei einem Pressegespräch in München berichtete: „Wir sehen die Möglichkeit, in den nächsten fünf Jahren einen Umsatz von über 8 Milliarden Euro zu erreichen.“ Dafür stärkt der Zulieferer seine Marktposition in China und richtet das Produktportfolio auf die Zukunft aus. Über Akquisitionen ist sogar eine Steigerung auf 10 Milliarden Euro vorstellbar.

„2016 war ein gutes Geschäftsjahr für Brose. Wir konnten unsere Marktposition stärken und uns gezielt auf die Ausweitung unseres Geschäfts vorbereiten. Der Umsatz ist zwar nur leicht gestiegen – auch wegen Veränderungen bei der Konsolidierung – doch das Ergebnis haben wir gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert und erneut die für die Eigenfinanzierung wichtige Zielrendite erreicht“, erläuterte Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung. Der Zuwachs verteilte sich fast gleichmäßig auf die Regionen sowie die drei Geschäftsbereiche Türsysteme, Sitzsysteme und Motoren.

Investitionen in Produktionskapazität und Entwicklung

In den weltweiten Auf- und Ausbau von Standorten hat Brose 2016 mehr als 370 Millionen Euro investiert. In Bamberg und Shanghai/China sind Zentralen mit modernster Büroorganisation entstanden. Zusätzliche Fertigungsstätten in Querétaro/Mexiko und Prievidza/Slowakei befinden sich im Bau. Damit wächst der globale Produktionsverbund auf 51 Werke. Für Forschung und Entwicklung wendete das Familienunternehmen im vergangenen Jahr fast 500 Millionen Euro auf, rund 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Über 3.200 Techniker und Ingenieure sind in diesem Bereich tätig.

In Vorbereitung auf das künftige Wachstum stellte der Mechatronik-Spezialist über 400 neue Mitarbeiter ein. Weltweit beschäftigt das Familienunternehmen mehr als 25.000 Menschen, davon 8.600 in Deutschland.

Bis 2019 investiert Brose 1,2 Milliarden Euro in neue Produkte, technische Anlagen sowie den Ausbau weltweiter Standorte. „Durch eigenes Wachstum, Zukauf oder auch Kooperationen werden wir unser Kerngeschäft sinnvoll erweitern und streben in allen Produktfeldern eine weltweit führende Marktposition an“, betonte Otto.

Brose, der Spezialist für die Verbindung von Mechanik, Elektrik, Elektronik und Sensorik, ist vom Wandel der Automobilbranche nicht negativ betroffen. Vielmehr sieht das Unternehmen weitere Wachstumsmöglichkeiten. Für das autonome Fahren arbeitet Brose an drehbaren Sitzen und neuen Verstellungen für den Fahrzeuginnenraum sowie selbsttätig öffnenden und schließenden Seitentüren. Seine elektrischen Motoren und Antriebe entwickelt der Zulieferer für den flexiblen Einsatz in Bordnetzen von 12 bis 810 Volt und somit für alle Antriebstypen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Klimatisierung von Elektrofahrzeugen. Das aktuelle Produktportfolio und Ideen für die Mobilität der Zukunft zeigt Brose auf der diesjährigen IAA in Frankfurt.

China-Strategie verstärkt Fokus auf lokale Hersteller

Für die Entwicklung von Brose nimmt China weiterhin eine wichtige Rolle ein. Der schon heute größte Automobilmarkt der Welt wird bis 2025 von aktuell rund 28 Millionen auf etwa 40 Millionen Einheiten wachsen. „Zusätzlich wird China der Leitmarkt für Elektromobilität“, erklärte Otto. „Wir entwickeln deshalb eigene Konzepte für die chinesischen Autobauer, um bei ihnen die gleiche führende Position zu erreichen wie bei anderen Kunden.“ Bis 2025 soll sich der Anteil des Geschäfts mit lokalen Herstellern am China-Umsatz der Gruppe vervierfachen. Brose betreibt heute in China zwölf Standorte mit 4.000 Mitarbeitern und erwirtschaftet 1,2 Milliarden Euro Umsatz.

Erfolgsfaktor Familienunternehmen

Aufgrund der kleinen Anzahl von Eigentümern und zurückhaltenden Entnahmen ist es der Brose Gruppe gelungen, die außerordentliche Expansion der vergangenen Jahrzehnte aus eigener Kraft zu finanzieren. Diese Selbstständigkeit wird auch in Zukunft gesichert. „Die vierte Generation der Gesellschafter übernimmt schrittweise mehr Verantwortung und hat klar kommuniziert: Brose wird ein unabhängiges Familienunternehmen bleiben“, betonte Michael Stoschek.