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Fachartikel vom 07/12/2016

Rollon

Ruhige Zeiten

Wenn es um das Ein- und Ausladen von Särgen in ein Bestattungsfahrzeug geht, leisten die kompakten, robusten und geräuscharmen Linearführungen von Rollon gute Dienste. Ein niederländischer Anbieter von Bestattungsfahrzeugen verbaut bis zu zwölf der Führungsschienen pro Wagen oder Transporter. Im Fahrzeug befindet sich beispielsweise ein Boden, auf dem Särge mit Hilfe der Linearführungen hinein- und hinausgeschoben werden können.

Bild: Rollon
Die Läufer der Compact Rail Laufrollenführungen verfügen über Abstreifer, die die Laufbahnen sauber halten und dadurch die Lebensdauer verlängern. (Bild: Rollon)

Bestattungsfahrzeuge gibt es in vielen Arten und Abmessungen. Dennoch denkt der durchschnittliche Bürger bei einem Bestattungsfahrzeug wahrscheinlich an einen verlängerten, dunkel lackierten Kombi mit Gardinen, in den ein Sarg passt, der mit einem linearen System in das Fahrzeug geschoben beziehungsweise wieder herausgezogen wird. „Das ist jedoch zu einfach gedacht“, sagt Hans Legters, Inhaber der niederländischen Huiskamp Carrosseriefabriek. „Die Welt der Bestattungsfahrzeuge bietet weit mehr Möglichkeiten“, so Legters weiter.


Bestattungswagen und Bestattungstransporter


„Viele Menschen wissen gar nicht, dass es sowohl Bestattungswagen als auch Bestattungstransporter gibt“, erzählt Legters. Die erste Variante ist das traditionelle, lange, meist schwarz lackierte Auto, mit dem der Verstorbene bei der Bestattung seine letzte Fahrt antritt. Nach dem Ableben wird eine Person jedoch nicht nur zur Bestattung transportiert, sondern auch zum Ort der Aufbahrung und von dort zur Beisetzung und so weiter. Häufig werden zudem mehrere Särge gleichzeitig transportiert. Für einige Fahrten setzen Bestattungsunternehmen Bestattungstransporter statt der bekannten Bestattungswagen ein. Dafür kommen zum Beispiel umgebaute Lieferwagen zum Einsatz.

In den Niederlanden werden bei der eigentlichen Bestattung Bestattungswagen statt der Bestattungstransporter eingesetzt. In anderen Ländern kann dies jedoch völlig anders sein. Legters erklärte hierzu: „In den Niederlanden ist es nicht üblich, für die Bestattung einen Bestattungstransporter einzusetzen, in Deutschland hingegen, einem unserer größten Absatzmärkte, werden sie ganz alltäglich zu diesem Zweck verwendet. Darum werden auch unsere Transporter vollständig ausgestattet.“


Verstellbarer Boden mit stabilen Linearführungen

Huiskamp ist auf die Entwicklung von Bestattungswagen spezialisiert, die auf dem verlängerten Chassis der Mercedes-Baureihe 212 (E-Klasse) basieren. Das Team von baut den gesamten Bestattungswagen auf, ausgehend vom reinen Chassis das bei der Lieferung nicht mehr als eine Bodengruppe auf Rädern mit Fahrerhaus und der Technik unter der Motorhaube ist. Ein wichtiger Bestandteil sowohl der Bestattungswagen als auch der -transporter ist der Sargboden, der häufig ausziehbar ist. Die Böden bestehen bei Huiskamp aus einem Stahlrahmen auf Führungen, der mit einer hochwertigen Kombination aus Holz, Furnier und Edelstahl verkleidet ist. „Für die Führungen setzen wir die Compact Rail von Rollon ein. Diese Schienen können besonders viel Gewicht tragen“, so Legters. Und weiter: „Da die Böden häufig zwei Särge mit Verstorbenen tragen müssen, ist dies kein übertriebener Luxus.“ Der Fahrzeugbauer arbeitet bereits seit Jahrzehnten mit den Produkten von Rollon und ist mit dem Service des Unternehmens sehr zufrieden.

Bild: Rollon
In einigen Fahrzeugen sind bis zu zwölf Linearführungen von Rollon verbaut. (Bild: Rollon)

In einem normalen Bestattungswagen befindet sich meist ein Boden für einen oder zwei Särge. Bisweilen ist dieser Boden in zwei oder sogar drei Teilen ausziehbar, sodass die beiden Särge unabhängig voneinander in das Fahrzeug geschoben und diesem entnommen werden können. Die Bestattungstransporter sind häufig mit zwei Böden ausgestattet, sodass diese Fahrzeuge vier Särge aufnehmen. Mit Hilfe von Antrieben kann der obere Boden in der Höhe verstellt werden, damit die Särge möglichst leicht in den Laderaum geschoben werden können. Legters fährt fort: „In unseren Fahrzeugen werden recht viele Linearführungen verbaut. In einigen Modellen finden sich bis zu zwölf Führungsschienen von Rollon.“ Ein weiterer Vorteil der Compact Rail ist, dass die Linearführungen nahezu geräuschlos funktionieren, was vor allem im Beisein von Trauernden von Vorteil ist.


Führungsschienen für raue Umgebungen


Die Compact Rail gehört zur Produktfamilie der Laufrollenführungen bei Rollon. Die Führungsschienen aus kaltgezogenem Kohlenstoffstahl bestehen aus Rollenläufern mit Radiallagern, die auf den innenliegenden, induktiv gehärteten und geschliffenen Laufbahnen eines C-Profils laufen. Die Serie besteht aus drei Produktreihen: der Festlagerschiene, der Loslagerschiene und der Kompensationsschiene. Alle Produkte sind mit verzinkter Oberfläche, alternativ aber auch mit vernickelter Oberfläche erhältlich. Bei den Führungsschienen stehen fünf unterschiedliche Baugrößen zur Verfügung. Auch die Rollenläufer sind in verschiedenen Versionen erhältlich.

Zu den wichtigsten Eigenschaften der Compact-Rail-Familie zählen ihre kompakte Bauweise, die korrosionsbeständige Oberfläche und ihre Schmutzunempfindlich durch die innenliegenden Laufbahnen. Mit der TR-Schiene bietet Rollon zudem eine Sonderausführung, die auch am Schienenrücken und einer Seitenfläche geschliffen ist. Weiterhin sind die Führungsschienen in zwei Ebenen selbstausrichtend und wesentlich geräuschärmer als Kugelumlaufsysteme. Die Führungsschienen kommen häufig in Maschinen im industriellen Umfeld, aber auch in der Medizintechnik, fotografischen Belichtungssystemen oder auch in ganz anderen Branchen wie hier in Bestattungsfahrzeugen zum Einsatz.

Bild: Rollon
In dem Bestattungswagen befindet sich ein Boden, auf dem zwei Särge mit Hilfe der Linearführungen von Rollon hinein- und hinausgeschoben werden können. (Bild: Rollon)

Kundenspezifische Ausführungen


Der Umbau in Bestattungswagen und Bestattungstransporter erfolgt bei Huiskamp grundsätzlich nach Maß. In der Mini-Autofabrik des Unternehmens sorgen die Entwickler, Karosseriebauer, Vorbearbeiter, Spritzlackierer und Polsterer dafür, dass aus dem angelieferten Fahrgestell das fertige Fahrzeug wird. Legters: „Aktuell arbeiten wir zum Beispiel intensiv an einem der ersten Bestattungswagen auf der Grundlage eines BMW-Kombis.“ Doch auch die Einrichtung ist bei jedem Kunden anders. „Wir sehen nicht nur deutliche Unterschiede in den einzelnen Ländern, sondern auch bei den Bestattungsunternehmen. Das Auto ist schließlich die Visitenkarte der Bestatter. Der eine legt Wert auf ausgeprägte, häufig sogar goldene Verzierungen, während der andere eine zurückhaltendere Ausführung wählt.“ so Legters weiter.

Außerdem muss das Fahrzeug natürlich praktisch sein. „Unsere Fahrzeuge bedeuten für die Angehörigen eine würdige letzte Fahrt, aber für den Unternehmer ist dasselbe Auto der tägliche Arbeitsplatz. Die Ergonomie spielt daher bei unseren Fahrzeugen eine wichtige Rolle, um dem Bestattungsunternehmer und seinem Team die Arbeit so leicht wie möglich zu machen“, sagt Legters abschließend. Daher spielt die Auswahl von passenden Komponenten, wie den Linearführungen von Rollon, eine wichtige Rolle für den Fahrzeugbauer. (si)

www.rollon.de