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Fachartikel aus MECHATRONIK 6/2016, S. 36 bis 43

Messevorschau

Robotik-Guide

Mechatronik-Trends zur Automatica: Roboter sind Mechatronik par excellence und ein Beispiel dafür, wie klassische Hochtechnologien der Industrie mit Services und Diensten der IT-Welt verschmelzen. Für Produktivität ist das maßgeblich. Durch smarte Assistenzsysteme könnten Handarbeitsplätze in der variantenreichen Montage ergonomischer und fehlerfrei gestaltet werden. Mit der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) würde der Roboter zum Assistenten des Werkers.

Bild: Fotolia/Thibault Renard
  (Bild: Fotolia/Thibault Renard)

Nico Schröder

Industrielle Produktion ist auf Wachstum aus. Robotik geht damit eng einher. Und aktuell wartet die Robotik-Branche mit positiven Zahlen in Richtung Absatz und Umsatz auf. Bis 2018 werden in den Fabriken der Welt 2,3 Millionen Industrie-Roboter installiert sein, prognostiziert die International Federation of Robotics (IFR). Das entspräche einem durchschnittlichen Jahreswachstum des Roboterbestandes von zwölf Prozent zwischen 2016 und 2018. Seit Jahren schon entwickelt sich der globale Robotereinsatz expansiv. Zwischen 2010 und 2015 wurden laut IFR weltweit rund 1,1 Millionen neue Industrieroboter installiert. Die deutsche Robotik- und Automationsbranche konnte 2015 ein neues Rekord-Umsatzvolumen von 12,2 Milliarden Euro erwirtschaften, hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) jüngst verkündet. Das macht ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb von sieben Jahren hat sich der Umsatz nach der Krise 2009 – mit 6,2 Milliarden Euro – damit knapp verdoppelt. Der Wachstumskurs dürfte sich im laufenden Jahr weiter fortsetzen. Der VDMA prognostiziert für 2016 eine neue Umsatzmarke von 12,5 Milliarden Euro, was einem Plus von zwei Prozent entspräche.


Roboterpotenzial im Mittelstand


Was Manager in der Automatisierung zum künftigen Einsatz von Robotern im deutschen Mittelstand erwarten, hat der aktuelle Automatica-Trend-Index analysiert. Dazu wurden seitens der Messe München 100 Unternehmensentscheider befragt, die in ihrem Betrieb für den Einsatz von Automatisierungstechnik zuständig sind. Eines der Ergebnisse dieser Umfrage: 81 Prozent erwarten, dass der Einsatz von Robotern in mittelständischen Betrieben stark zunehmen wird.

Die Weichen für Roboter wurden des Index nach in der Mehrzahl der deutschen Betriebe bereits gestellt: 52 Prozent hätten entweder schon mit Industrie-Robotern automatisiert oder analysierten derzeit konkret die Einsatzmöglichkeiten von Robotertechnik für das eigene Unternehmen. 27 Prozent seien grundsätzlich an den neuen Lösungen interessiert. Fünf Prozent hätten sich gegen den Einsatz von Industrie-Robotern entschieden.

„Der Siegeszug von Industrie-Robotern in kleinen und mittelgroßen Unternehmen wird durch die günstigeren Preise der neuen Generation von Leichtbaurobotern und die flexible Bedienbarkeit vorangetrieben“, erklärt Falk Senger, Messegeschäftsführer und Auftraggeber des Trend-Index. Auch jenseits quantitativer Aussagen zeigt sich die Robotik-Branche selbstbewusst. Sie scheint überzeugt davon, zu wissen, wie sie die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung der Produktion verändern und damit eine ganze Arbeitswelt wandeln kann: „In der Zukunft werden menschliche und maschinelle Fähigkeiten intelligenter kombiniert als jemals zuvor. Das wird nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern auch die Qualität der Arbeitsplätze deutlich verbessern“, sagt Dr. Norbert Stein als Vorstandsvorsitzender des VDMA-Fachverbands Robotik + Automation.

Durch smarte Assistenzsysteme könnten Handarbeitsplätze in der variantenreichen Montage ergonomischer und fehlerfrei gestaltet werden. Mit der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) würde der Roboter zum Assistenten des Werkers. Während einfache, repetitive und körperlich anstrengende Tätigkeiten zunehmend automatisiert würden, käme dem Menschen mit seiner besonderen Urteilsfähigkeit, Flexibilität und Kreativität auch in Zukunft die zentrale Rolle zu.

Die Kombination von menschlichen Fähigkeiten und Robotik sei ein Erfolgsrezept und spiegele sich beispielsweise beiden deutschen Autobauern wider: Zwischen 2010 und 2015 stieg der Roboterbestand der deutschen Automobilindustrie um 17 Prozent, während die Beschäftigtenzahl um 13 Prozent zunahm, so der VDMA-Fachverband. Auf der Automatica, vom 21. bis 24. Juni in München, gehen die renommierten Robotik-Hersteller mit Innovationen auf breiter Front an den Start.

Bild: VDMA
Lupe
  (Bild: VDMA)

Robotik ohne Berührungsängste


Dieses Jahr lauten die Trends: Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK), Scara-Roboter und Leichtbauroboter (LBR) sowie der Ausbau robotischer Fähigkeiten in Handling, Logistik und Mobilität. Und es bleiben auch Anwendungen in Roboterzellen bestehen, die sich nach aktuellem Stand der Technik entwickeln. Über allem steht dabei Vernetzung in Industrie 4.0 sowie sichere Automation. Rücken Mensch und Roboter in der Zusammenarbeit näher zusammen, bringt das Vorteile und Gefahren mit sich. Vorteile sind eine gesteigerte Produktivität, höhere Qualität, mehr Flexibilität sowie Arbeitsentlastung für den Menschen. Bedingt durch die enge Kollaboration zwischen Mensch und Roboter entfallen allerdings oft trennende Schutzeinrichtungen. Daher sind insbesondere neue Sicherheitskonzepte vonnöten, die den Schutz des Menschen in der Kollaboration mit dem Roboter gewährleisten.

Mit dem sensitiven Leichtbauroboter LBR iiwa beispielsweise hat Kuka seine Roboter aus den Käfigen entlassen. Mensch und Roboter arbeiten Hand in Hand, universell und hochmobil. Das Augsburger Unternehmen geht nun noch einen Schritt weiter und zeigt auf der diesjährigen Automatica neue Konzepte in der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK). So öffnet der Hersteller Industrieroboter für die direkte Zusammenarbeit mit dem Menschen und kombiniert damit die Präzision und Schnelligkeit eines Kleinroboters KR3 Agilus mit den vielfältigen Möglichkeiten von MRK. Der Kleinroboter bietet eine Traglast von drei Kilogramm und ist eine Lösung für kleine Zellenkonzepte auf engem Raum. Eine neue MRK-Schraubspindel für die Mensch-Roboter-Kollaboration entwickelt SPN Schwaben Präzision gemeinsam mit Kuka. Die MRK-Spindel kommt in Applikationen mit dem Leichtbauroboter LBR iiwa zum Einsatz.

Bild: SPN
MRK-Schraubspindel von SPN Schwaben Halle A5.330 (Bild: SPN)

Im Fokus steht ein minimales Gewicht von 1,8 kg für die komplette MRK-Spindel. Eingesetzt sind leistungsstarke Servomotoren mit maximal 25 000 UpM und die kleinste auf dem Markt befindliche Servosteuerung mit einem Motorspitzenstrom von 30 A und einer Baugröße von 35 x 30 x 25 mm (Länge x Breite x Höhe), die über eine EtherCAT-Schnittstelle mit dem LBR kommuniziert. Dazu kommen Getriebe mit unterschiedlichen Übersetzungen für die einzelnen Drehmomentbereiche. An die Schraubspitze wurden zusätzliche Leitungen durchgeführt, um dort Sensorik zur Überwachung anzuschließen. An einem speziell angebrachten Gewinde werden mechanische Schutzhülsen befestigt. Diese Schutzhülsen sind häufig für den Einsatz in Mensch-Roboter-Kollaboration notwendig, um den Mitarbeiter vor rotierenden Teilen und der scharfen Kanten der Schrauberspitze zu schützen. Um gefährliche Druckstellen zu vermeiden, sind alle Kanten am Schrauber entsprechend verrundet. Der Mitarbeiter hat die Möglichkeit, jederzeit in den Prozess einzugreifen oder bei Bedarf auch vom automatisierten in den manuellen Betrieb zu wechseln.


Trends: MRK und LBR


Seinen vielseitig einsetzbaren Leichtbauroboter Biorob, der in der industriellen Automation für den Einsatz bei wechselnden Handhabungsaufgaben mit kleinen und mittleren Losgrößen spezialisiert ist, zeigt Bionic Robotics. Der Leichtbauroboter ist konzeptionell am menschlichen Arm angelehnt. Diesem ist er von seinen Ausmaßen her nachgebildet und mit seinen vier bis fünf Gelenken orientiert er sich ebenso am humanen Bewegungsablauf. Dementsprechend elastisch und flexibel ist sein Aufbau. Zusätzlich sorgen seine in die Basis verlegten Antriebe für eine geringe bewegte Masse im Roboterarm. Die Vorteile sind hohe Sicherheit, Flexibilität im Einsatz und eine intuitive Handhabung. Der Einsatz des Roboterarms ist aufgrund seines elastischen Sicherheitskonzepts absolut gefahrlos. Er erfüllt damit auch die neue ISO/TS 15066:2016 für kollaborative Roboter und ist laut Hersteller der einzige Roboter am Markt, der ohne aufwändige Sensortechnologie und Steuerungstechnik gemäß den neuen Richtlinien für die Mensch-Maschine-Kollaboration geeignet ist. Selbst im Falle eines Zusammenpralls werden die Kräfte durch die Bauart so stark entschärft, dass dem menschlichen Arbeitskollegen keine Verletzungen zugefügt werden. Investitionen in Schutzumhausungen, Zäune oder Absperrungen gehören so zukünftig der Vergangenheit an.

Bild: Bionic
LBR Biorob von Bionic Robots Halle A4.542 (Bild: Bionic)

Als MRK-Systemanbieter präsentiert sich Mayser auf der Automatica erstmalig. Das Unternehmen zeigt speziell für die Robotik zugeschnittene Sicherheitskonzepte, die sich aus den Komponenten taktile und kapazitive 3D-Systeme, Ultraschall-Safety, Flächensensoren und Softcover zusammensetzen. Damit will der Hersteller sein Sicherheits-Knowhow aus den Bereichen Automotive und Industrie für die Robotik nutzen. Eine Systemkomponente, um die Sicherheit in der Kollaboration zu gewährleisten, ist der 3D-Kollisionsschutz: Taktile und kapazitive Arm- und Gelenkabsicherungen schützen den Menschen bei und vor Berührung des Roboters. Erreicht wird dies durch eine Ummantelung der beweglichen Elemente mit einem PU-Schaum. Dessen sensitive Haut reagiert auf leichten Druck oder Annäherung des Mitarbeiters.


Risikoanalyse: Safety im Fokus


Anhand zweier Modell-Anlagen zeigt Pilz die heute bereits gangbaren Wege zur sicheren MRK und gibt zudem einen Ausblick auf künftige Sicherheitstechnologien. Erstmals stellt das Unternehmen sein Kollisionsmessgerät zur normgerechten Validierung von MRK gemäß der neuen ISO/ TS 15066 vor. „Es gibt keinen sicheren Roboter, sondern nur sichere Roboterapplikationen. Sicherheit entsteht aus dem Zusammenspiel normativer Rahmenbedingungen, der darauf aufbauenden Risikoanalyse, der Auswahl eines Roboters mit den entsprechenden Sicherheitsfunktionen sowie der passenden, zusätzlichen Sicherheitskomponenten und schließlich der Validierung“, erklärt Thomas Pilz, geschäftsführender Gesellschafter bei Pilz. Eine Sicherheitssteuerung, die dem Roboter eine definierbare dreidimensionale Arbeitszone vorgibt und sofort registriert, wenn dieser Bereich verlassen wird, zeigt Schmersal. In einem solchen Fall wird der Roboter umgehend von dieser Steuerung stillgesetzt.

Zugleich überwacht der Safety Controller zu jedem Zeitpunkt die Geschwindigkeit in Richtung der Begrenzung. Das heißt, dass die Geschwindigkeit immer nur so groß sein darf, dass der Roboter jederzeit abbremsen kann, ohne den erlaubtenBewegungsraum zu verlassen. Es ist eine bewährte Sicherheitslösung, die bereits in über 30.000 Robotern – insbesondere in der Automobilindustrie – eingesetzt wird und MRK ohne trennenden Schutzzaun ermöglicht.

Eine Überwachung von Bewegungen und Geschwindigkeit bei der MRK ist jedoch auch mit Hilfe der Sicherheitssteuerung PSC1 von Schmersal in Kombination mit einer entsprechenden Sensorik möglich. Mit dem Save-Drive-Monitoring-Modul (SDM) der PSC1-Steuerung können bis zu zwölf Achsen über umfangreiche Funktionen gemäß DIN EN 61800-5-2 – wie sicherer Stopp und Betriebshalt, sicher abgeschaltetes Moment, sicher begrenzte Geschwindigkeit und Beschleunigung – sicher überwacht werden.


Neue Scara-Robotermodelle


Scara-Roboter (von englisch Selective Compliance Assembly Robot Arm) unterscheiden sich innerhalb der Industrieroboter hinsichtlich ihrer Kinematik: Sie verfügen über drei rotatorische und eine lineare Achse. Vom Aufbau her ähneln sie dem menschlichen Arm – ihr Gelenkarm ist lediglich horizontal schwenkbar. Dabei zeichnet sie eine kompakte und steife Bauweise aus. Gleichzeitig ist die benötigte Stand äche gering. Neu in der Industrieroboter-Familie von ABB sind die Scara-Roboter IRB 910SC. Mit ihren vier Freiheitsgraden sind sie vor allem für Pick&Place-Aufgaben vorgesehen. Die Kleinteilemontage, einfache Handhabungen und Teileprüfungen sind laut Hersteller weitere bevorzugte Anwendungen. Dazu gehören das Konfektionieren von Trays, Be- und Entladen von Maschinen, Montagearbeiten wie das Einpressen oder Einschrauben von Elementen.

Ihre Einsatzfelder finden sie in der Elektronik-, Medizin-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Vorteile bietet ihre Genauigkeit auch bei hohen Geschwindigkeiten. Für Inspektions- und Prüfaufgaben lässt sich einfach ein Visionssystem integrieren. Die ABB-Roboter sind ebenfalls für Arbeiten in Reinräumen geeignet. ‚,Der Fokus bei der Entwicklung des IRB 910SC lag auf den Merkmalen Geschwindigkeit und Genauigkeit“, sagt Phil Crowther, ABB Produktma- nager für Kleinroboter.Den Doppelarm-Scara-Roboters Duaro für Traglasten bis 2 kg präsentiert Kawasaki im Juni auf dem europäischen Markt. Er soll mit seinen zwei durch ein einzelnes Steuergerät kontrollierten Koaxialarmen nur soviel Raum wie eine Einzelperson einnehmen. Die koaxiale Doppelarmkon guration ermöglicht die Ausführung koordinierter Bewegungen – was bisher selbst für zwei SCARA-Roboter unmöglich war – zusätzlich zu Arbeitsvorgängen des Doppelarms. Das Steuergerät ist in der fahrbaren Basis, auf der die Arme platziert sind, untergebracht. Das ermöglicht dem Nutzer die Bewegung des Roboters gemeinsam mit seiner Basis.

Auf Automatica stellt IAI Industrieroboter weitere Modelle der Scara-Robotermodelle der IXP-Serie vor. Die bisherigen Modelle verfügten über Reichweiten von 350 mm und 450 mm. Hinzu kommen nun Scara-Roboter mit zusätzlichen Reichweiten: 180 mm, 250 mm, 550 mm sowie 650 mm. Ergänzend sind nun alle Modelle dieser Baureihe auch staub- und spritzwassergeschützter Ausführung sowie in einer Reinraum-Ausführung verfügbar.Bei niedrigen Eigengewichten der Roboterarme zwischen 7 kg und 23 kg, können die diversen IXP-Scara Robotermodelle Nutzlasten zwischen 1 kg und 6 kg bewe- gen. Alle Robotermodelle sind zudem mit batterielosen Absolut-Encodern ausgestattet. Die Roboter der IXP-Baureihe können ab Werk optional mit fest montierten elektrischen IAI-Greifern ausgestattet werden. Diese Greifer werden dann einfach über die Robotersteuerung als externe Achse jeweils mit angesteuert. In der ebenfalls neu entwickelten Robotersteuerung können bis zu 255 Programme und 30.000 Positionen abgespeichert werden. Die Ansteuerung kann sowohl über diskrete Ein- und Ausgänge als auch über eine der gängigen Feldbussysteme erfolgen.

Omron Adept Technologies präsentiert eine Kombination von Scara-Roboter, Zuführlösung und Bildverarbeitung sowie eine Steuerungsarchitektur, Sicherheitskomponenten und den Maschinenautomations-Controller der Baureihe NJ. Die Kombination bietet Fertigungsautomationslösungen für eine Bandbreite an Produkten, die schnelle Veränderungen der Fertigungsstraße erfordern. Mittels intelligenter Steuerungen sowie einer integrierten Softwarearchitektur und Entwicklungsumgebung werden die Roboter laut Hersteller gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen an einfache Prozessgestaltung, flexiblen Betrieb und planbare Wartung gerecht.


Transportieren, beladen, palettieren


Bei der Entwicklung seines Transportsystems hat B&R auf einen einfachen und schnellen Service im Feld Wert gelegt. So lassen sich Segmente oder Mover einzeln tauschen. Die Transportbahn muss nicht zerlegt werden. Dies führt zu einer niedrigen mittleren Reparaturzeit (MTTR) und erhöht die Produktivität der gesamten Anlage. Die Integration von Automatisierung und IT steht nicht länger nur zur Wahl, sondern wird infolge von Industrie 4.0 klar eingefordert. Eine hohe Verfügbarkeit und harte Echtzeit-Synchronisation aller Arten von Servoachsen – einschließlich CNC- und Robotik-Systemen – sorgt für einen hochwertigen Produktions-Output. Die Transport-Technologie beruht auf einer dezentralen Architektur und ermöglicht so Transportwege, die die Anforderungen jeder Maschine erfüllen.

Für die nächste Generation seiner industriellen Transport-Technologie nutzt der Hersteller das linearmotorgetriebene Fördersystem Super Trak des kanadischen Unternehmens ATS Automation. Das Unternehmen will so die Marktdurchdringung der Technologie vorantreiben. Die Kompetenzen beider Unternehmen ergänzen sich:ATS verfügt mit Super Trak über eine lang- jährige praktische Erfahrung im Einsatz von Transport-Systemen. B&R bringt sein Automatisierungs-Know-how und Kernkompetenzen in der Leistungselektronik, der Motorentwicklung und Software ein.Vom Roh- bis zum Fertigteil entwickeln, fertigen und betreuen die Schwäbische Werkzeugmaschinen (SW) und der vor knapp einem Jahr von SW übernommene Experte für automatisierte Fertigungs- und Montageanlagen, Bartsch, nun gemeinsam automatisierte Fertigungsanlagen.

Ein Beispiel dafür ist eine neue Roboterportalachse von Bartsch, deren Aufgaben im Gegensatz zu herkömmlichen Mehrachsportalen durch sieben zur Verfügung stehende Achsen flexibel definiert werden können: „Die Roboterportalachse dient zur Beladung von Werkzeugmaschinen und übernimmt alle Logistik- beziehungsweise Handlingaufgaben, die zwischen der Rohteilaufnahme und dem Bearbeitungsprozess entstehen. Anschließend übergibt der Roboter das bearbeitete Bauteil an die weiteren Prozesse“, erklärt Sven Makis, Geschäftsführer Produktion und Organisation bei Bartsch. Speziell für die Palettierung von schwereren Metallteilen, wie Dreh- und Frästeilen, hat Hirata die AST-Serie seiner Palettierer erweitert. Durch die Integration einer stärkeren Drehindexierung, eines leistungsstärkeren Liftmotors und stabilerer Führungen können nun Stapelgewichte bis 300 kg verarbeitet werden.

Bild: B&R
Neues Transportsystem von B&R Halle B6.311 (Bild: B&R)

Bei Palettengrößen von 400 mm x 600 mm kann der Leerstapel auf dem Lader maximal 80 kg wiegen. Das Gewicht des Vollstapels, der auf der unteren Ebene entnommen wird, liegt bei maximal 300 kg. Ein befülltes Einzeltray kann bis zu 25 kg wiegen. Die Palettierer der AST-Serie gewährleisten in Verbindung mit Hirata-Scara- oder Linearachsenrobotern die zügige und wirtschaftliche Be- und Entladung von Trays sowie eine schnelle und präzise Montage. Die kompakte Bauform bietet eine platzsparende Aufstellung mit großer Speicherkapazität. In Verbindung mit Flurförderfahrzeugen (FTS) lassen sich so auch vollautomatische Systeme aufbauen.


Oft ist Geschwindigkeit gefragt


Comau Robotics verfolgt den Launch des Racer 3, erstmals auf der EMO Mailand im vergangenen Oktober gezeigt, weiter. Der Hochgeschwindigkeits-Gelenkarmroboter mit sechs Achsen, 3 kg Nutzlast und 600 mm Reichweite soll laut Hersteller eine Antwort auf die steigende Marktnachfrage nach einer schnellen, kostengünstigen Roboterautoma- tisierung für kleine und mittelständische Betriebe und Schwellenländer sein.Stäubli Robotics bringt zur Automatica neue Varianten des Highspeed-Roboters TP80 auf den Markt. Ab sofort ist dieser in Feuchtraum-Ausführung sowie in einer Ver- sion mit 200 Millimeter Z-Hub verfügbar.Mit den neuen Varianten erweitert der Hersteller das Einsatzspektrum der Vierachs- Kinematik, die weit über 200 Picks pro Minute erreicht. Dabei zielt der Hersteller mit der HE-Ausführung des TP80 vorrangig auf Applikationen in der Lebensmittelindustrie. HE steht für Humid Environment und kennzeichnet die Modelle, die für den Einsatz in Feuchträumen oder unter Spritzwasserbeaufschlagung modi ziert sind. Sie kommen bevorzugt bei Applikationen unter höchsten Hygienestandards zum Einsatz, bei denen die Roboter täglich anfallenden Reinigungsprozessen mit wässrigen Medien unterzogen werden. Aufgrund der HE-Option ist der TP80 für Food-Einsätze ausgelegt.

Bild: Comau
Comaus Highspeed-Gelenkarmroboter Halle B5.329 (Bild: Comau)

Greifer und Roboterzubehör


Mechatronische Greifsysteme und naheliegende Lösungen für die Mensch-Roboter-Kollaboration präsentiert Schunk. „Zwei Trends werden die Leitmesse in diesem Jahr prägen: die zunehmende Digitalisierung von Produktionsprozessen im Zuge der Industrie 4.0 und damit die Mechatronisierung von Montage- und Handhabungssystemen sowie der Trend zur Mensch-Roboter-Kollaboration“, sagt Henrik. A. Schunk, geschäftsführender Gesellschafter von Schunk. In beiden BereichenwillderHerstellerImpulseliefern.Dazuzählendieweltweiterste24V- Kompakt-Linearachse ELP mit Auto-Learn- Funktion und integrierter Steuerung, der neue PGN-plus-elektrisch-Universalgeifer und ein WLAN-Transmitter für Kraft-Momenten-Sensoren.Pneumatische Greifmodule mit IO-Link- Schnittstelle aus der Serie RPG stellt Weiss Roboticsvor. Erst mals ist es laut Hersteller gelungen, sowohl Ventiltechnik und Positionssensorik als auch eine leistungsfähige elektronische Steuerung in einem kompakten und zuverlässigen Greifmodul zu vereinen. Die Serie macht den Greifprozess nicht nur zuverlässiger als dies mit herkömmlichen pneumatischen Greiflösungen möglich wäre, sondern auch wesentlich schneller. Denn die integrierte Greifteilerkennung ist auf eine schnelle Erkennung und Sicherung des Griffs optimiert und ermöglicht so bei Nenndruck bis zu 500 Greifzyklen pro Minute. Dabei sind die Greifmodule der RPG-Serie auch noch energiesparend, denn aufgrund der eingebauten Ventile, die das Totvolumen in den Schläuchen zwischen dem Greifmodul und den sonst üblichen Ventilinseln vermeiden, sowie einer ausgeklügelten Software, benötigen sie im Mittel 70 Prozent weniger Druckluft als konventionelle Lösungen mit externen Ventilen. Die Anbindung an die Prozesssteuerung erfolgt direkt über die integrierte IO-Link Schnittstelle, mit der das Greifmodul auch jederzeit diagnostiziert und Prozessparameter abgefragt werden können.

Bild: Schunk
Trend Mensch-Roboter-Kollaboration: Mensch und Roboter arbeiten Hand in Hand (Bild: Schunk)

Roboterzellen mit Vorteilen


Teconsult Precision Robotics und Preccon Robotics haben gemeinsam das Diagnose-System IMS (Integrated Measurement System) für Roboterzellen entwickelt. IMS dient zur Qualitätssicherung von Produktionsprozessen durch kontinuierliche Überwachung von Robotern, Roboterwerkzeugen, Werkstücken und Vorrichtungen in der Roboterzelle. Das System dient der Zustands-Kontrolle des Roboters sowie des Produktionsprozesses und ermöglicht den Anlagenbedienern eine schnelle Performance-Diagnose per Knopfdruck sowie in automatischen Zyklen bei laufender Produktion. Drei Fanuc-Roboter, darunter zwei Delta-Kinematik Roboter M3, und sechs Kameras sind für die Qualitätsprüfung in der Arbeitszelle MAP 01825 von Martin Mechanic zuständig.

Bild: Preccon/Teconsult
Diagnose-System von Teconsult und Preccon Halle A5.330 (Bild: Preccon/Teconsult)

Mobile Roboter – wendig und flexibel


Automatisierungslösungen wie mobile Roboter werden bereits heute vielfältig eingesetzt. Umso mehr spielen Benutzerfreundlichkeit und eine flexible, anpassungsfähige Integration für die Anwender eine bedeutende Rolle. Auf der Automatica zeigt Mobile Industrial Robots (MiR) anhand verschiedener Anwendungen, wie intuitiv der Einsatz seines mobilen Roboters, MiR100, erfolgt. Highlight sollen die intuitive Benutzerführung und das einfache Programmieren sein. Yaskawa und Clearpath haben gemeinsam ein mobiles System zur Maschinenbeschickung entwickelt. Die vollintegrierte Lösung wird aus dem fahrerlosen Transportsystem (FTS) OTTO 1500 von Clearpath und einem darauf montierten Handlingroboter Motoman MH12 von Yaskawa bestehen. Das Projekt befindet sich derzeit in der Entwicklung und wird auf der Automatica als Prototyp vorgestellt. „Unsere Partnerschaft mit Clearpath wird der Industrie eine robuste, hochintegrierte Lösung zur exiblen und dynamischen Fortbewegung von Robotern am Arbeitsplatz liefern. Diese autonome modulare Lösung bietet ihren Nutzern eine Alternative zum konventionellen Einsatz stationärer Roboter“, sagte Roger Christian, Leiter der Abteilung für Produktentwicklung bei Yaskawa in den USA. Im Service Robotics Demonstration Park präsentiert Omron Adept Technologies den neuen Adept Lynx Cart Transporter. Die mobilen Roboter bieten autonomen Materialtransport in einer Vielzahl von Branchen. Lynx Roboter arbeiten mit ihrem menschlichen Gegenüber kooperativ zusammen. Sie sind schnell einsatzfähig und können zusammen mit dem bereits bestehenden Unternehmensmanagementsystem eingesetzt werden.