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News - Unternehmen und Märkte vom 12/07/2015

Firmenjubiläum

Beumer feiert 80-jähriges Bestehen

1935 gegründet, hat sich Beumer mit Anlagen und Systemlösungen für die Intralogistik in der Verlade- und Verpackungstechnik sowie mit Sortier- und Verteilsystemen eine gute Position auf dem Weltmarkt erarbeitet.

Die Lösungen von Beumer kommen heute in unterschiedlichen Branchen zum Einsatz – zum Beispiel in der Zement-, Ziegel-, Kalk- und Gipsindustrie, im Agrar- und Bergbau, in den Bereichen Chemie, Pharmazie, Energie, Getränke, Nahrungs- und Genussmittel sowie an Flughäfen und in Logistikzentren.


Bild: BEUMER Group
In dieser ehemaligen Fabrik in Beckum begann die Geschichte von Beumer. (Bild: BEUMER Group)

Alles begann mit einer Tragrolle


1935 gründet der 33-jährige Unternehmer Bernhard Beumer die Firma. Der Grundstein seiner Geschäftsaktivitäten ist die klassische Fördertechnik. Ein entscheidender Schritt für den Erfolg ist seine Entwicklung der Tragrolle mit Labyrinthdichtung. Diese Innovation lässt sich der Firmengründer patentieren und integriert sie in weitere Produkte. Aus dieser Tragrolle leitet er auch das noch heute bestehende Firmenzeichen ab: Der Kreis stellt das Rohr der Tragrolle im Querschnitt dar, der Pfeil steht für die Tragrollenachse und deren Laufrichtung.


Entwicklung der Becherwerke


Nach dem Tod des Firmengründes übernimmt der älteste Sohn, Bernhard Beumer jun., 1981 die Firma. An seiner Seite stehen seine beiden Brüder Peter und Ludwig. In der Fördertechnik treibt Bernhard Beumer vor allem die Entwicklung der Becherwerke voran. Er hat die Idee, den Gurt als Zugelement für Becherwerke zu nutzen. Um die Becher zuverlässig am Gurt zu befestigen, setzt er einen Gurt mit Stahlseilen ein. Er ordnet die Stahlseile so an, dass seilfreie Zonen entstehen. In diese können nun Löcher gestanzt werden, um die Becher fest auf dem Gurt zu verschrauben. Mit diesen Becherwerken schafft Beumer eine Fördertechnik, mit der sich höhere Geschwindigkeiten fahren und größere Achsabstände umsetzen lassen. Heute erreichen Gurtbecherwerke von Beumer Achsabstände von 178 Metern und mehr.


Bild: BEUMER Group
Pipe Conveyor von Beumer lassen sich an die örtlichen Gegebenheiten anpassen. (Bild: BEUMER Group)

Kurvengängige Bandanlagen


In den 1960er Jahren legt Beumer die Grundlagen für kurvengängige Bandanlagen. Heute zählt die Unternehmensgruppe zu den Technologieführern dieser Anlagen – sowohl in offener Ausführung als Muldengurtförderer wie auch als Pipe Conveyor. Ein Beispiel ist die 12,5 Kilometer lange Muldengurtförderanlage in der chinesischen Provinz Sichuan, die 2008 in Betrieb geht und die pro Stunde aktuell rund 2.200 Tonnen Kalkstein vom Steinbruch ins Zementwerk transportiert. Ihre Linienführung ist mehrfach vertikal und horizontal kurvengängig. Die Anlage überbrückt insgesamt 1,5 Kilometer Wasserfläche, große Bambuswälder und überwindet auch auf kurzen Distanzen Höhenunterschiede bis zu 100 Metern.

Im Bereich Verladetechnik entwickelte Bernhard Beumer jun. neue Produkte wie zum Bespiel die dreidimensionale Belademaschine, um Zementsäcke auf Lkw zu verladen. Die Arbeiter werden damit körperlich entlastet. In den 1970er Jahren entwickeln die Ingenieure diese Belademaschine bis zur kompletten Automatisierung weiter. Daraus entsteht der erste stationäre Palettierer.


Stückgut statt Schüttgut


Peter Beumer trieb Ende der 1960er-Jahre die Fließtechnik weiter voran. Beumer hatte Kreisförderer für Schlachthöfe gebaut, die mit Röllchenbahnen und Teleskopbändern realisiert wurden, oder auch spezielle Hängeförderer: An Schienen hingen Ketten, an denen Gestelle angebracht waren. Diese konnten manuell bestückt werden. Schnell stieß Peter Beumer auf manuelle Sortierkreisel. Dabei handelte es sich um kreisrunde Rollenbahnen, in die Pakete zum Transport eingeschleust wurden. Mitarbeiter standen an entsprechenden Endstellen und entnahmen die Pakete.

Beumer griff die Idee auf und dachte sie weiter. Das Ziel war, den Sortierkreisel zu automatisieren. Die Ingenieure entwickelten die bekannten Kippelemente zu den sogenannten 3D-Kippelementen weiter: Die Schalen kippen dabei nicht nur zur Seite, sie verdrehen sich auch so, dass die Teile längs orientiert ausgeschleust werden. Mit diesen 3D Tilt Tray Sortern konnte Beumer jetzt in etablierte Märkte vorstoßen.


Bild: BEUMER Group
Dr. Christoph Beumer leitet das Familienunternehmen in der dritten Generation. (Bild: BEUMER Group)

Die dritte Generation


Seit dem Jahr 2000 führt Dr. Christoph Beumer, der Enkel des Firmengründers, das Unternehmen. Den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichert Beumer durch kontrolliertes Wachstum, ein breites Angebotsspektrum und die globale Aufstellung. Die Anlagen und Systeme sind in allen Teilen der Welt im Einsatz. Dazu treibt die Unternehmensgruppe ihre Internationalisierung voran und gründet Gruppengesellschaften, in China und in Thailand sogar Produktionsstandorte. Das Unternehmen ist dadurch in den vergangenen Jahren organisch stabil gewachsen. 2009 übernahm Beumer den dänischen Sortiertechnik-Spezialist Crisplant, später andere Unternehmen in Indien, den USA und Belgien.


Der Weg zum Komplettanbieter


Um Schüttgüter wie Zement, Mörtel oder Gips auch in Säcke abfüllen und damit komplette Verpackungslinien für die Baustoffindustrie anbieten zu können, bringt der Anbieter mit dem Beumer fillpac im Jahr 2013 eine innovative Abfüllanlage auf den Markt. Diese können Anwender flexibel in bereits bestehende Verpackungslinien integrieren und anpassen. Auf der Achema 2015 präsentiert sich Beumer schließlich auch für die Chemiebranche erstmals als Komplettanbieter für die Abfüll-, Palettier- und Verpackungstechnik: Die neueste Entwicklung ist eine innovative Form-Fill-Seal-Anlage (FFS-Anlage). Der Beumer sealpac reagiert sehr flexibel bei unterschiedlichem Schüttgewicht, Fließverhalten und Kornverteilung. (as)

www.beumergroup.com