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Fachartikel aus MECHATRONIK 11/2015, S. 66

Messevorschau Productronica 2015

Gegenwart und Zukunft

Die Elektronikfertigung auf der Productronica, vom 10. bis 13. November, betrachtet Chancen und Herausforderungen der vierten industriellen Revolution.

Bild: Messe München International
  (Bild: Messe München International)

Von Bettina Schenk


Das industrielle Internet der Dinge verändert die Voraussetzungen für die Produktion und die Fertigung von Elektronik grundlegend: Durch die Entwicklung hin zur vernetzten Fabrik werden Produktionsstandorte und Wertschöpfungsketten in Zukunft digital verbunden sein. Das bringt viele Vorteile, stellt Unternehmen jedoch gleichzeitig vor erhebliche Herausforderungen.

Für eine Bündelung der Themen und Interessen haben die deutschen Wirtschaftsverbände Bitkom, VDMA und ZVEI die Plattform Industrie 4.0 initiiert, um die Weiterentwicklung und Umsetzung des Zukunftsprojekts voranzutreiben. Die Productronica als Weltleitmesse für die Entwicklung und Fertigung von Elektronik legt in diesem Jahr einen Fokus auf Fragestellungen rund um Industrie 4.0: Besucher und Aussteller diskutieren Herausforderungen und bekommen mögliche Lösungswege gezeigt.

Informationen bietet die Messe insbesondere mit dem neuen Cluster „Future Markets“ und der erstmals parallel stattfindenden Messe und Konferenz „IT2Industry“ für intelligente, vernetzte Arbeitswelten. Die IT2Industry beleuchtet umfassend, was Industrie 4.0 in der Elektronikfertigung heißt und wohin der Trend in der Elektronikindustrie geht – von industriellen IT-Sicherheitskonzepten über Cloud Computing, Big Data & Analytics und Software Engineering bis hin zu Energieeffizienz. Im Rahmen des Clusters „Future Markets“ liegt der Fokus auf Hardware-relevanten Themen wie Möglichkeiten cyber-physischer Systeme.


Sicherheit in der Produktion


Bei der Cyber-Sicherheit im Bereich Automation ist es entscheidend, die Verfügbarkeit der Anlage sicherzustellen. IT-Sicherheitslösungen aus der Office-IT, wie Upgrades und Patches, sind für den Schutz industrieller Endpunkte und Netze nur bedingt anwendbar – in der Fertigung müssen Anwendungen üblicherweise mehrere Monate ohne Unterbrechung laufen und können nicht für die Aktualisierung täglich neu gestartet werden. Zudem werden bis dato verfügbare technische IT-Security-Maßnahmen für Produktionsanlagen meist zusätzlich zu den eigentlichen automatisierungstechnischen Komponenten eingebaut, was sie komplex und schwer beherrschbar macht.

„Security bei Produktionsmaschinen stellt bisher noch kein Wettbewerbsmerkmal dar“, sagt Lutz Jänicke, CTO von Innominate Security Technologies. „Hier sind die Betreiber gefragt, verbindliche Standards am Markt durchzusetzen, die gemeinsam mit den Herstellern erarbeitet werden, und diese zum Bestandteil der Einkaufsbedingungen zu machen“, fordert Jänicke.

Erste Schritte in diese Richtung geht die neue NAMUR Empfehlung NE 153 „Automation Security 2020 – Design, Implementierung und Betrieb industrieller Automatisierungssysteme“, die einige grundsätzliche Anforderungen an zukünftige Automatisierungslösungen zusammenfasst, um Alternativen zu den bis dato verfügbaren technischen IT-Security Maßnahmen für Produktionsanlagen zu finden. Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit und Investitionssicherheit spielen dabei eine zentrale Rolle.

Carolin Theobald vom ZVEI sagt: „Unseren Firmen ist klar, dass es jetzt gilt, wirtschaftlich vertretbare Sicherheitskonzepte zu entwickeln. Sie teilen die Ziele und Vorgaben der NE 153 wohlwissend, dass alle Partner in dem Bereich, die Hersteller, die Integratoren und die Betreiber von Automatisierungslösungen, hier erhebliche Anstrengungen unternehmen müssen. Wir bieten dabei natürlich Hilfestellung an.“

www.productronica.com


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