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Fachartikel aus MECHATRONIK 9-10/2015, S. 38 bis 39

Messevorschau FachPack 2015

Äußere Werte zählen

FachPack 2015. Trends in der Verpackungstechnik, Veredelung und Logistik – vom 29. September bis 1. Oktober im Nürnberger Messezentrum.

Bild: Nürnberg Messe
  (Bild: Nürnberg Messe)

Von Nico Schröder


Verpackungen sind seit jeher relevant. Aus Blättern fertigten Steinzeitmenschen bereits erste Tüten, um ihre Nahrung zu sammeln und zu transportieren. Im Mittelalter machten die Kaufleute der Hanse das Fass zur universellen Verpackung. Und für Napoleon war die Erfindung der Konservendose Chefsache.

Wie aktuelle Hightech-Entwicklungen aussehen, zeigt die Messe FachPack 2015 Ende September in Nürnberg. Schließlich sind Verpackungsmaschinen Ingenieurskunst vom Feinsten: intelligent, hoch automatisiert, mit modernster sensor- und mikroprozessorgesteuerter Antriebstechnik. Moderne Verpackungsmaschinen füllen in einer Stunde 80.000 Mineralwasserflaschen ab, wickeln pro Minute 2.300 Bonbons ein oder verpacken krümelfrei 35.000 Kekse. Durch moderne Maschinen können die Verpackungen dünner und leichter werden. Sie sparen Material und Energie und steigern gleichzeitig ihre Leistungsfähigkeit, denn Verpackungen befinden sich ständig im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Kundenwünschen: Einfach zu handhaben, leicht, sicher, nachhaltig, ästhetisch und dabei noch kostengünstig sollen sie sein.


Modulare Maschinen gefragt


Die Variantenvielfalt der Produkte stellt die Verpackungsmaschinen-Hersteller vor Herausforderungen. Flexibilität bedeutet, dass eine Anlage zum Beispiel nicht nur verschiedene Varianten abfüllen, sondern auch verschiedene Packungsgrößen und Packstile beherrschen muss. Das Maschinendesign ist dabei nicht nur für die Flexibilität vollautomatischer Verpackungssysteme sondern auch die Effizienz und die Leistungsfähigkeit entscheidend.Die einzelnen Komponenten müssen daher aufeinander abgestimmt und schnell austauschbar sein.

Traysealer werden beispielsweise so konstruiert, dass sie innerhalb der Baugröße alle Formate und Materialien von Schalen verarbeiten können. Auch die Deckfolien oder das Schutzglas sind flexibel. Einstellungen und Produktwechsel lassen sich schneller erledigen – alles ohne Einsatz von Werkzeug mittels Schnellverschlüssen. Ein modularer Aufbau ermöglicht die Nutzung verschiedener Funktionsbausteine im gleichen Maschinengehäuse und auf der gleichen Stellfläche. Die Maschinen sind so schneller einsatzfähig, lassen sich leichter erweitern oder umrüsten und bieten auch Spielraum für künftige Anforderungen.


Kennzeichnen und Etikettieren


In der Verpackungsindustrie sind Kennzeichnungen unverzichtbar. Sie lenken Warenströme, liefern Verbraucherinformationen, animieren mit ihrer individuellen Gestaltung zum Kauf und sichern die Echtheit und Rückverfolgbarkeit von Produkten. Das Fokusthema der FachPack 2015 gewährt einen umfassenden Überblick über Labels aller Art, die zur Information (smart labelling) oder Dekoration (nice labelling) dienen.

Zu entdecken sind auf der Messe Etikettiermaschinen, Identifikations-, Codier- und Warensicherungssysteme, Track & Trace, unterschiedliche Trägermaterialien, neue Drucker und Druckverfahren wie Digitaldruck und 3D-Druck, Auto-ID-Systeme, präzise Kennzeichnungsverfahren durch Laser oder Tinte und vieles mehr.

Auch das Rahmenprogramm widmet sich in Beiträgen dem Thema Kennzeichnen und Etikettieren: Die Sonderschau „Smart Labelling – ein Blick in die Zukunft“ des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (IML), Dortmund, wartet mit aktuellen Ergebnissen auf und veranschaulicht die Trends aus Forschung und Entwicklung im Bereich der Identifizierungstechnolo gien. Neben der optimalen Verpackung spielen die richtige Kennzeichnung und Identifikation von Waren eine maßgebliche Rolle in der Logistik und eröffnen neue Wege – von standardisierten Track- & Trace-Systemen bis hin zur Inventur mit Drohnen.


Versandverpackungen und Logistik


Mit dem wachsenden Versandhandel der Online-Shops kommen auf die Logistik neue Aufgaben zu. In den Warenlagern und -verteilzentren werden zunehmend Bestellungen kommissioniert und verpackt. Über Paketdienstleister gelangen die Sendungen zum Konsumenten und sind daher ganz anderen Belastungen ausgesetzt als Palettenladungen und Gitterboxen, die in den stationären Einzelhandel gehen.

Kommt es zu Schäden, sind Retouren vorprogrammiert. Mittlerweile werden Verpackungen deshalb häufig so konstruiert, dass auch ein sicherer Rückversand möglich ist. Mittels eines Selbstklebeverschlusses kann der Endkunde die Ware wieder in derselben Box ohne Aufwand zurückschicken. Darüber hinaus wurden für den Online-Handel Verpackungslösungen entwickelt, die unterschiedlich große Produkte in der Schachtel ohne Füllmaterial fixieren und durch besondere Konstruktion vor Diebstahl schützen. Spezielle Verschlussmechanismen sichern die Pakete vor Manipulation.

Auf diesen Bereich spezialisierte Unternehmen bieten häufig Beratungsleistungen und Logistik-Support an. Für Fulfillment-Aufgaben wurden automatische, integrierbare Systeme entwickelt. Diese übernehmen bei Eingabe der Bestelldaten die Produktion und Verklebung des Versandetiketts oder des direkten Adressaufdrucks, den Druck der Rechnung oder des Lieferscheins sowie die gleichzeitige Bereitstellung eines Versandbeutels oder Kartons. Der Bediener legt lediglich das bestellte Produkt mit Rechnung ein, bevor dieses automatisch versiegelt und per Förderband abgeführt wird.

www.fachpack.de




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