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News - Veranstaltungen vom 04/27/2015

Spitzencluster it ́s OWL

Industrie 4.0: Aus der Praxis, für die Praxis

Wo stehen wir mit Industrie 4.0 in Deutschland? Welche Lösungen gibt es? Wo liegen Geschäftspotenziale? Und wie bleibt der deutsche Mittelstand wettbewerbsfähig? Diese und weitere Fragen diskutierten 350 Experten auf dem ersten Fachkongress „Industrie 4.0 in der Praxis“ in Paderborn.

Bild: it's OWL
(v.l.n.r.): Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide, Prof. Dr. Ansgar Trächtler (beide Heinz Nixdorf Institut), Dr. Eduard Sailer (Geschäftsführer Miele), Prof. Dr. Jürgen Gausemeier (Vorsitzender Clusterboard it ́s OWL), Dr. Roman Dumitrescu (Geschäftsführer it ́s OWL Clustermanagement GmbH) und Prof. Dr. Reiner Anderl (TU Darmstadt) (Bild: it's OWL)

Der Kongress „Industrie 4.0 in der Praxis“ war Teil des Industrie- und Wissenschaftsforums „Intelligente Technische Systeme“, der von dem Spitzencluster it ́s OWL, dem Heinz Nixdorf Institut und der Fraunhofer IPT Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik organisiert wurde.

Veranstalter Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier (Vorsitzender Clusterboard it ́s OWL und Vizepräsident acatech Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) sieht Deutschland weltweit führend auf dem Gebiet Industrie 4.0: „Mit dem Schulterschluss aus Fabrikausrüstern, produzierenden Unternehmen und anwendungsnaher Spitzenforschung können wir zunehmend konkrete Lösungen für die vernetzte Produktion liefern. Die über 80 Projekte in den Programmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Bundeswirtschaftsministeriums sind die richtigen Ansätze dafür. Wir müssen jetzt Angebote für den Technologietransfer in den Mittelstand schaffen und die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Arbeitsbedingungen und Qualfikationserfordernisse erforschen.“

Dr. Eduard Sailer (Geschäftsführer Miele) sieht die Digitalisierung als den zentralen Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Gewerbes in Deutschland: „Industrie 4.0 ist die Umsetzung des Internets der Dinge in der Produktion und wird die kundenindividuelle Produktion erleichtern. Bei den Produkten wird sich rasch eine Umstellung in den Geschäftsmodellen zeigen. Produkte werden Teil von Systemen.“ So könnten die Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Ressourceneffizienz von Geräten, Maschinen und Anlagen erheblich gesteigert werden.

Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl (TU Darmstadt) erläuterte, welche strategischen Innovationen für vernetzte intelligente Systeme der Zukunft erforderlich sind: „Mit Industrie 4.0 geht ein Ruck durch die Industrie und eine Aufbruchstimmung ist spürbar. Neue Innovationen für Produkte wie auch für die Produktion beginnen ihre Märkte zu erschließen. Die Plattform Industrie 4.0 wirkt dabei wie ein Katalysator und hat mit der Veröffentlichung der Umsetzungsstrategie zu Industrie 4.0 wichtige Impulse gesetzt. Aufbauend auf den 17 Thesen des Wissenschaftlichen Beirats der Plattform Industrie 4.0 schlägt sie eine Umsetzungsroadmap vor, beschreibt das branchenübergreifend durchdachte Referenzarchitekturmodell RAMI 4.0 und definiert die Industrie-4.0-Komponente. Mit diesen Konzepten wird nun die zukünftige Arbeitswelt gestaltet, bestehende Wertschöpfungspotenziale werden erschlossen und neue Geschäftsmodelle entwickelt.“

Von guten Beispielen lernen

In Vorträgen, Diskussionsforen und in einer Fachausstellung präsentierten Industrievertreter Praxisbeispiele aus den Projekten der Forschungsinitiativen „Intelligente Vernetzung in der Produktion“ (BMBF), „Autonomik für Industrie 4.0“ (BMWi) und dem Spitzencluster it‘s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe, der als eine der größten Initiativen im Kontext Industrie 4.0 in Deutschland gesehen wird.

Der Fokus lag dabei auf konkreten Lösungen, Anwendungsfeldern, Wirkungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Themenbereiche waren beispielsweise intelligente Automatisierungslösungen, intelligente Maschinen und vernetzte Anlagen, selbstkorrigierende und bionisch gesteuerte Fertigungsprozesse, autonome Serviceroboter und flexible Montage sowie wandlungsfähige und selbstorganisierende Produktion. Beteiligt waren Vertreter der Unternehmen Beckhoff, BorgWarner, Claas, d-SPACE, DMG Mori Seiki, Ed.Züblin, Fraunhofer Anwendungszentrum Industrial Automation, Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Harting, ISI Automation, JanzTec, Miele, MSF Vathauer, Opel, Phoenix Contact, Weidmüller und Wittenstein. (as)