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Fachartikel vom 04/20/2015

Modulares Bodensystem

Ergonomisch auf dem Laufenden

Ein modulares Bodensystem ermöglicht eine variable Positionierung von Kraftmessplatten im Raum. So lassen sich genaue Informationen über anliegende Belastungen der entsprechenden Auftrittspunkte messen und visualisieren.

Bild: RK Rose+Krieger
Im biomechanischen Labor lassen sich mithilfe eines modularen Bodensystems Bewegungs- und Belastungsdaten von Testpersonen präzise erfassen, was zum Beispiel in der Prothetik/Orthetik hilfreich ist. (Bild: RK Rose+Krieger)
Von Bernd Klöpper

Ein modulares Bodensystem von RK Rose+Krieger dient zur ebenen Einbringung von Kraftmessplatten im Boden. Es wird im Bewegungslabor des Fraunhofer IPA Stuttgart eingesetzt. Das biomechanische Labor erforscht die Bewegungsabläufe von Menschen und die auf sie wirkenden Kräfte. Auf einer Fläche von 90 m2 mit maximal 12 m Laufstrecke lassen sich Bewegungs- und Belastungsdaten von Testpersonen mit großer Präzision erfassen.

Bewegungsabläufe analysieren

Das ganze Labor ist vollständig aus Blocan-Aluminiumprofilen und Rohrverbindern von RK gefertigt. Eine Bearbeitung des Fundaments ist dafür nicht nötig: Die einzelnen Platten werden auf einem Unterbau aus Blocan-Aluminiumprofilen fixiert – dieser ist flexibel in der Handhabung, aber absolut stabil. Das System erlaubt den Einsatz aller gängigen Fabrikate von Messsystemen. Die einzelnen Module sind untereinander manuell austauschbar, sodass Anwender die Mess- und Laufplatten beliebig anordnen und fixieren können. Weitere Aufbauten wie Kamerasysteme und Arbeitsplätze lassen sich ohne weiteres realisieren. Die variablen Module ermöglichen beispielsweise die Simulation von schiefen Ebenen und Treppenstufen. Dabei erlaubt das modulare Bodensystem die variable Positionierung der sensitiven Mess-Elemente im Raum: Unter beziehungsweise in den Platten ist Platz für Sensoren, Kabel und Leitungen sowie zusätzliches Equipment. Sobald etwas an anderer Stelle benötigt wird, lässt es sich einfach und schnell neu positionieren.

Außer den speziellen, in den Boden eingelassenen und variabel positionierbaren Kraftmessplatten nutzen die Experten des Fraunhofer-Instituts IR-Kameras für die 3D-Bewegungserfassung, mobile Kraftmessdosen, High-Speed-Videokameras und Systeme für die Messung von Druck und Muskelaktivität. Möglich sind somit umfassende Untersuchungen – zum Beispiel in der klinischen Gang- und Bewegungsanalyse, Prothetik/Orthetik oder Sportbiomechanik.

Bild: RK Rose+Krieger
Das modulare Bodensystem ermöglicht die variable Positionierung der sensitiven Mess-Elemente im Raum – unter den Platten ist Platz für Sensoren, Kabel und Leitungen. (Bild: RK Rose+Krieger)

Arbeitsplätze ergonomisch optimieren

Auch für die Entwicklung von ergonomischen Produkten und Lösungen ist ein solchermaßen ausgestattetes Labor hilfreich. In diesem Bereich profitiert die Produktentwicklung bereits vom Gemeinschaftsprojekt mit dem Fraunhofer IPA Stuttgart: „Wir bieten unseren Kunden ergonomisch optimierte Montagearbeitsplätze“, erläutert Manfred Pelz, Geschäftsführer bei RK. Das Bewegungslabor ermöglicht die genaue Analyse der körperlichen Belastungen, denen ein Montagearbeiter während seiner Tätigkeit ausgesetzt ist. Die Untersuchungsergebnisse helfen den Experten dabei, die Arbeitsplätze weiter zu verbessern. Manfred Pelz: „Unser Ziel ist es, bei verschiedensten Tätigkeiten eine biomechanisch optimale Haltung und Lastenverteilung im Körper des Trägers zu bewirken, die körperliche Gesundheit zu bewahren sowie komplexe Fertigungs- oder Montageschritte maschinell zu unterstützen.“

Abgesehen von der Ergonomie und der Biomechanik eignet sich das System für den Einsatz in ganz anderen Bereichen: In der Filmindustrie ermöglicht es zum Beispiel eine Digitalisierung von Bewegungen für Animationsfilme. Nicht zuletzt lässt es sich als Doppelboden für die integrierte Kabelverlegung in Büro- und Elektroräumen sowie in Rechenzentren nutzen. (sc)

www.rk-rose-krieger.com

Bild: RK Rose+Krieger
Die einzelnen Module sind untereinander manuell austauschbar, weitere Aufbauten wie Kamerasysteme und Arbeitsplätze lassen sich ohne weiteres realisieren. (Bild: RK Rose+Krieger)